Eintrag ins Hausbuch oder eine Fahrt nach Kambodscha

Heute wollte OneNa mich ins Blaue Hausbuch eintragen lassen. Das entspricht so ungefähr unserer polizeilicher Anmeldung. (heißt das noch so?) Geht ganz schnell, Schwiegermutter abholen (die hat da das Obersagen in diesem Buch) und in Khun Han zur Meldestelle. Soweit gings wirklich schnell. Auf der Meldestelle war es erstaunlich leer und OneNa konnte mit ihrer Mutter gleich zu einem Sachbearbeiter an den Schreibtisch. Ich musste dezent im Hintergrund warten. Dieser Beamte sah sich alle Papiere an, wir hatten alle Urkunden auf deutsch und und von unserem guten Freund Grissanan beglaubigt übersetzt auf thailändisch, dann wurde der zweite Beamte geholt, schließlich noch eine junge Beamtin, alle sahen sich die Papiere wiederholt an, dann war mein großer Auftritt. Ich durfte vortreten, einer der Beamten wollte mit seinem Englisch glänzen und fragte mich wie ich heiße und wie alt ich sei, konnte ich aber nicht verstehen, erst als Chan es aus dem Thailändischen übersetzte. Dann endlich kam die Abteilungsleiterin, eine ältere Dame, die war sehr nett und etwas kompetenter. Sie schickte einen der Männer weg, eine Akte zu holen und siehe da, da stand schon das Meiste drin, unser Hochzeitzdatum mein Name etc. Jetzt fehlte nur noch ein Stempel zu meinem Glück. Um sich als Ausländer anzumelden, braucht man logischerweise eine Bescheinigung von der Ausländerbehörde. Ist ja bei uns auch nicht anders. Na gut, fahren wir eben da hin und holen uns das Papier. Ich sehe den Tag schon als Urlaubsverlusttag und füge mich in das Unvermeidliche. Nicht vergessen, zwei Passbilder machen zu lassen. Die 40 Km schaffen wir auch noch, Gas geben…Aber 40 Km in Thailand sind nicht 40 Km in Deutschland. Nach einer dreiviertel Stunde sah ich das Schild „Si Sa Ket Immigration Office“, an der nächsten Möglichkeit den berühmten U-Turn gemacht, zurück bis zum Schild und abgebogen, aber schon nach wenigen Metern war klar, hier stimmt was nicht. Aber Buddha sei Dank war auch hier in der Einöde ein kleiner Nudelstand, an dem gerade ein Polizist Pause machte. Anhalten und Fragen, Schulterzucken und wildes Gestikulieren. Dann sagte Chan zu mir, dass die Behörde umgezogen ist, noch ca. 45 Km Richtung kambodschanischer Grenze. Wollte ich mir nicht antun, wurde aber von Chan und ihrer Mutter überstimmt.  Ich sage den beiden, dass ich nicht glaube, dass wir irgendein Papier bekommen und fuhr los. Irgendwann kam der Abzweig Richtung Kambodscha. Eine Straße mit vier Ziffern, da wußte ich was mich erwartet. Es gibt ein Nummernsystem von ein- bis vierstelligen Zahlen, die Einstelligen gibt es nur in Bangkok und Umgebung, das sind meistens gut Ausgebaute 6 – 8 spurige Autobahnen. Die Zweistelligen entsprechen unseren Bundesstraßen und sind oft autobahnähnlich vierspurig mit Mittelstreifen, die Dreistelligen sind zweispurigen Bundesstraßen ähnlich, können aber schon mal etwas holprig sein, die Vierstelligen aber spotten jeder Beschreibung. Wir haben Beweisfotos (EDGE) man muss teilweise langsamer als Schrittgeschwindigkeit fahren!!! um der Selbstauflösung des Autos vorzubeugen. So fuhren wir durch eine wunderschöne Landschaft, langsam kamen die Grenzberge näher, da war auch schon ein vorgeschobener Armee-Checkpoint. Die Soldaten sahen sehr gelangweilt aus, freuten sich einen Farang zu sehen und bestätigten uns richtig zu fahren.  Nach einer Weile wurde es sehr bergig, aber die Straße hatte plötzlich einen neuen Belag, kein Schlagloch mehr, wunderbares Fahren.  Aber nach kurzer Zeit war die Herrlichkeit vorbei, wir waren in einem Grenzort (Name vergessen), aber wo war das Büro? Auch hier wieder lachende Soldaten, die erkärten uns, dass wir schon zu weit gefahren seien und zurück müssen, bis zu einem weißen Haus. Okay also zurück und tatsächlich, nach den genannten 2,5 Km sah ich das Schild „Si Sa Ket Immigration Office“. Ein funkelnagelneuer Gebäudekomplex, der Parkplatz war für ungefähr 25 -30 PKWs ausgelegt, aber total leer, ist heute geschlossen? Nein bis 17.00 Uhr geöffnet. Nichts wie rein. Drei Beamte sitzen vor PCs, einer kommt sofort zu uns, Chan schildert das Problem und unseren Wunsch, sie zeigt das Musterpapier, welches wir in Khun Han bekommen haben, der Beamte lächelt und schüttelt den Kopf, meinen Pass bitte, er blättert und findet natürlich kein Visum, sondern nur einen Einreisestempel. Ein Visum benötigt man erst, wenn man länger als 30 Tage bleiben will, das kostet dann aber auch 60,-€. Darum habe ich keins, weil wir nur 29 Tage bleiben. Ohne Visum gibt es aber kein Papier von der Ausländerbehörde, dass hätten die in Khan Han wissen müssen, er sagt aber auch zur Entschuldigung, dass es hier doch noch sehr selten ist, dass sich Ausländer niederlassen. Ich wusste es ja vorher…Wir redeten noch etwas über die Bedingungen, sich als Rentner anzusiedeln, dabei bestätigte er mir die Infos, die ich hatte. Zu Abschied wünschte er noch alles Gute und ich solle doch nächstes mal mit Visum wiederkommen. Die Rückfahrt verlief unspektakulär, in einem kleinen Dorf machten wir eine Essenspause, dann gings aufs Grundstück. Wow die Jungs haben auch ohne uns super gearbeitet. die Mauer auf der rechten Seite (von der Straße aus gesehen) ist fertig und ein kleine Stück Graben für meine Wasserleitung war auch schon da. Noch etwas Smalltalk und dann ins Hotel. Eigentlich nichts gemacht und trotzdem müde….

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